Honduras: Antimilitaristen und Antimilitaristinnen aus Lateinamerika verurteilen Putsch

Wir fordern Abrüstung sowie Verringerung der Militärausgaben

Wir, Antimilitaristen und Antimilitaristinnen aus verschiedenen Ländern Lateinamerikas - unterstützt vom weltweiten Netzwerk der War Resisters’ International - verurteilen den Staatsstreich der honduranischen Streitkräfte, zumal die militärische Repression in den zivilen Konflikten ein bestimmtes politisches Lager begünstigt.

Ebenso wenden wir uns gegen alle Formen der Unterdrückung und Verletzung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit, die gegenwärtig in dem zentralamerikanischen Land stattfinden. Wir sind dagegen, dass zur Lösung von Konflikten in der Gesellschaft das Militär eingreift.

Wir finden uns damit nicht ab und werden angesichts dieses militärischen Eingriffs in das Leben des honduranischen Volkes nicht ruhig bleiben. Aus unserer lateinamerikanischen und karibischen Geschichte wissen wir, wohin dieser von Zivilisten heraufbeschworene Militarismus führen wird: die Zivilisten werden von der Macht verdrängt, indem Mord, Folter und das erzwungene Verschwinden von Menschen zur neuen und tödlichen Alltäglichkeit werden, womit eine Politik gegen soziale Gerechtigkeit und gegen die Freiheit von Frauen, Männern und Kindern betrieben wird.

Als Kriegsdienstverweigerer und Kriegsdienstverweigerinnen haben wir immer wieder darauf bestanden, dass es zur Verhinderung neuer und schmerzhafter militärischer Interventionen einer beharrlichen und standhaften Politik der regionalen Abrüstung bedarf mit dem Ziel, Frieden und Sicherheit für unsere Völker zu fördern. Eine Politik der regionalen Abrüstung, die grundsätzlich die Beseitigung der Militärausgaben, der Militärakademien und der Streitkräfte der Region in Betracht zieht und zugleich entschieden investiert in gewaltfreie Optionen der Konfliktlösung und in nicht-militaristische Erziehung im weitesten Sinne des Wortes sowie in die Entfaltung selbstbestimmter sozialer Bewegungen zur Abschaffung der Armut und aller Formen des auf unseren Völkern lastenden Elends.

Kurzfristig müssen wir vordringlich alle Anstrengungen unternehmen, um Leben und Sicherheit der Menschen in Honduras zu schützen, indem wir aufmerksam beobachten und jeden Hinweis auf Folter, Hinrichtungen oder das Verschwindenlassen von Menschen öffentlich machen. Diese Praktiken

erinnern an die 1960er und 1970er Jahre, als solche Methoden charakteristisch waren für die Streitkräfte Lateinamerikas und der Karibik.

Deshalb rufen wir zu konkreten Aktionen auf, sowohl zur Vorbeugung gegen Repression als auch zum nachträglichen Protest: in diesem Fall zu Aktionen vor den Botschaften von Honduras, zur Hilfe für Menschenrechtsaktivisten und -aktivistinnen in Honduras, ebenso fordern wir das sofortige Ende jeglicher Art militärischer Einmischung.

 

Ni Casco Ni Uniforme (Chile)

Grupo de Objeción de Conciencia de Ecuador - GOCE

Corporación Pazcaribe

Asociación Jurídica de Abogados Cristianos "dialogar" (Sucre, Kolumbien)

Objetores y Objetoras de Conciencia de Sucre (Kolumbien)

Red Juvenil – Pazcaribe (Kolumbien)

Red Juvenil – Medellín (Kolumbien)

Grupo de Afinidad Antimilitarista de Asunción Gaaa! (Paraguay)

La Comuna de Emma, Chana y Todas las Demás (Paraguay)

Zeitschrift El Libertario (Venezuela)

War Resisters’ International / Internacional de Resistentes a la Guerra (WRI / IRG)

Antimilitaristas de América latina rechazan el golpe de Estado en Honduras y exigen desarme y reducción del gasto militar. 30. Juni 2009. Übersetzung: Gernot Lennert. Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. und AG »KDV im Krieg« (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe September 2009

Stichworte:    ⇒ Honduras   ⇒ Lateinamerika   ⇒ Menschenrechte   ⇒ Militär   ⇒ Militarismus