Solidaritätsaktion für Kriegsdienstverweigerer aus Südkorea
15. Mai - Internationaler Tag der Kriegsdienstverweigerung - in Südkorea und anderswo
Gemeinsam mit der koreanischen Organisation Korea Solidarity for Conscientious Objection (Koreanische Solidarität für Kriegsdienstverweigerung - KSCO) und World Without War (Welt ohne Krieg) richtete die WRI ein internationales Treffen und ein Training zur Kriegsdienstverweigerung in Seoul aus - mit Teilnehmern aus Eritrea, Deutschland, Finnland, Mazedonien, Israel, Puerto Rico, Spanien und Südkorea. Das Treffen, das vom 10.-15. Mai stattfand, diente dem Erfahrungsaustausch und zur Vorbereitung von Aktionen für den 15. Mai im Zentrum von Seoul.
Trotz verschiedener Empfehlungen der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen erkennt Südkorea das Recht auf Kriegsdienstverweigerung nicht an. Kriegsdienstverweigerer werden zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Am 31. Mai 2009 saßen 458 Kriegsdienstverweigerer in Haft.
In einer gemeinsamen Presseerklärung für das Treffen erklärten WRI und KSCO:
„Amnesty International, WRI und andere Menschenrechts- und Friedensgruppen fordern Südkorea auf, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung anzuerkennen.“ 2007 waren es 936 und 2008 noch 733 Verweigerer, die im Land verurteilt wurden. Seit 1939 waren insgesamt über 13.000 Verweigerer im Gefängnis.
Ungeachtet scharfer internationaler Verurteilung werden Kriegsdienstverweigerer in Südkorea weiter zu Haftstrafen verurteilt. WRI und KSCO betonen, dass Kriegsdienstverweigerer keine Kriminellen sind. Die Regierung von Südkorea verletzt mit ihrer Inhaftierung internationales Recht und die Menschenrechte.“
Der 15. Mai wurde auch andernorts zelebriert. Zum Beispiel machte der Weltkirchenrat durch eine Presseerklärung auf den Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung aufmerksam, in der er die Situation der Kriegsdienstverweigerer in Südkorea, Israel und der Kriegsgegner in den USA und Kanada besonders hervorhob. In Großbritannien fanden mehrere Gedenkfeiern statt, auch am Denkmal für Kriegsdienstverweigerer im Tavistock Square. In der Türkei führten Kriegsdienstverweigerer vor dem Freizeitzentrum des Militärs in Harbiye (Istanbul) eine Aktion durch. Der 28-jährige Hakan Filizbay (und Gizem Altinordu) verkündeten dort ihre Kriegsdienstverweigerung. Das Europäische Büro für Kriegsdienstverweigerer (EBCO) führte in Zypern mehrere Aktionen durch.
WRI: Solidarity action for South Korean conscientious objectors. 1. Juni 2009. Auszüge. Übersetzung: Karin Fleischmann. Der Beitrag wurde veröffentlicht in: Connection e.V. und AG »KDV im Krieg« (Hrsg.): Rundbrief »KDV im Krieg«, Ausgabe Juli 2009.
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